
Malen mit kleinen Kindern - Meine 10 Tipps
Kennst du das? Alle anderen Eltern präsentieren stolz die Gemälde ihrer Kinder an den Wänden, doch wenn du mit deinen Kindern malst, dann startet es zwar vielversprechend, endet aber in einem großen matschfarbenen Etwas auf dem Papier.
Meine beiden Jungs (7 und 5 Jahre alt) malen beide nicht oft, wenn sie dann aber mal malen, dann matschen sie am liebsten mit den Farben herum, verteilen sie über das ganze Papier und verwenden alles gleichzeitig, bis alles nur noch ein riesiger brauner Fleck ist. An sich ist das natürlich überhaupt nicht schlimm, solange sie Spaß am Prozess haben und sich ausprobieren. Aber ich sehe immer mal wieder, wie stolz sie sind, wenn sie etwas erschaffen haben, auf dem die Farben und Formen noch gut zu erkennen sind. Und noch stolzer sind sie natürlich, wenn wir damit unsere Wohnung dekorieren. Deswegen nehme ich mir immer mal wieder Zeit, mit den beiden auf Leinwand bunte abstrakte Bilder für unsere Wohnung zu malen. Worauf ich dabei achte und welche Tipps ich zum Malen mit Kindern habe, kannst du im Folgenden lesen.
Malern mit Kindern: Meine Tipps aus 8 Jahren Erfahrung mit Kindern, die eigentlich nicht so gerne malen:
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Malt abstrakt und nicht bildlich: Mein Großer Sohn ist sehr kritisch mit sich und behauptet selber, dass er nicht malen kann. Er malt daher kaum Figuren, Häuser oder Landschaften, obwohl ich ihn versuche dazu zu ermutigen. Was er aber sehr gerne macht, ist abstrakt zu malen. Er experimentiert gerne mit Materialien, schaut Farbverläufen zu und versucht, bestimmte Effekte und Formen zu erzielen. Bei der abstrakten Malerei gibt es wenig Vorgaben und Kinder haben keine Erwartungen an sich selbst und an das fertige Bild. Das ist perfekt für Kinder, die eigentlich nicht so gerne malen.
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Arbeitsplatz vorbereiten: Vorbereitung ist das A und O. Du möchtest schließlich nicht ständig den Prozess deines Kindes mit dem Hinweis, nichts dreckig zu machen, unterbrechen. Also, deck den Tisch gut ab, lege Tücher bereit, schaffe Ablagen für Pinsel und andere Materialien, stelle Wasser auf den Tisch und zieh deinem Kind einen Kittel oder ein altes T-Shirt an.
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Materialwahl: Überlege dir zuerst, welche Farben du verwenden möchtest. Grade bei kleineren Kindern würde ich kein Acryl verwenden, weil es sich nicht mehr auswaschen lässt und es sehr langsam trocknet. Wasserfarben gehen natürlich immer, jedoch habe ich nicht immer Lust, auf das Gematsche mit dem Wasser. Gouache eignet sich meiner Erfahrung nach besser, weil sie schnell trocknet, farbintensiv ist und sich auswaschen lässt. Wenn deine Kinder noch sehr klein sind, dann berücksichtige unbedingt auch, ob Farben oder bestimmte Pigmente giftig sind.
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Vorauswahl der Farben: Um zu vermeiden, dass am Ende alle braun ist, kannst du eine Vorauswahl an Farben treffen, die gut harmonisieren und sich gut mischen lassen. Zum Beispiel Grün- und Blautöne. Wenn die erste Schicht Farbe trocken ist, kann man auch noch mit anderen Farben drüber gehen, ohne gleich eine braune Pampe zu bekommen. Meine Kinder lieben als Akzentfarbe zum Beispiel Neon Gelb.
- Der Umgang mit dem Pinsel ist manchmal gar nicht so leicht. Verwendet stattdessen doch mal Schwämme oder alte Karten, mit denen ihr die Farben über das Papier zieht.
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Großes Format wählen: Wenn ihr auf einer großen Leinwand malt, könnt ihr an verschiedenen Ecken arbeiten und das Bild immer mal drehen. Dadurch hat die Farbe Zeit zu trocknen.
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Malt an mehreren Bildern gleichzeitig und wechselt immer mal durch. So kann die Farbe in der Zwischenzeit trocknen und ihr vermeidet ein großes Gematsche auf dem Blatt oder der Leinwand.
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Hilfestellung: Zwischendurch kannst du immer mal ein bisschen anleiten, zum Beispiel darauf hinweisen, dass die untere Farbe noch zu nass ist und vorschlagen, die Leinwand erstmal zu drehen und an einer anderen Stelle weiter zu arbeiten.
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Dein Kind liebt schwarz? Meine auch. Nutzt es erst wenn alles trocken ist. So bekommt ihr schöne Details mit viel Kontrast.
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Lass dein Kind experimentieren: Wenn das Bild trocken ist, überlegt gemeinsam, ob noch etwas fehlt. Eventuell auch an einem anderen Tag. Das Bild muss nicht sofort fertig werden. Ist eine Stelle zu dunkel? dann nehmt etwas helle Farbe und geht nochmal drüber. Welche Materialien könnt ihr noch einsetzten? Vielleicht mit Wachsmalstiften Linien ziehen? Etwas Glitzer drauf machen? Schwarze Punkte malen? Dein Kind hat bestimmt ein paar tolle Ideen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!